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Das war’s jetzt also. Endgültig und unzurückmachbar. Nach einem Jahr, einem mal mehr und mal weniger schwierigen Jahr. Nach einem Jahr, das allerdings auch durchaus und definitiv seine Stärken hatte und vielleicht nicht immer gefallen, auf jeden Fall jedoch geprägt hat.
Man braucht sich nicht sonderlich anzustrengen, um zu erraten, was „’s“ ist - ja, richtig, die St.-Viti-11d des Schuljahres 2008/2009.

Was? Nein, das ist sie natürlich nicht in Gänze. Denn wie so oft zogen auch am vorvorletzten Tag nicht alle an einem Strang - aber sei’s drum. Wirklich hängengelassen wurde trotz erheblicher Differenzen am Ende niemand. Mit vereinten Kräften haben wir’s geschafft. Lasst uns ruhig ein bisschen stolz auf uns sein, das haben wir verdient.
Aber wie alledem auch sei - diese Stelle ist vorgesehen für ein Dankeschön, ein großes nämlich. Und zwar natürlich an unsere nach Frau Kolm liebste und dabei (meist) geduldige und (meist) verständnisvolle Klassenlehrerin, die sich da (tadaaa) S. Bertram nennt.
Ja Frau Bertram - war doch nett so zusammen, oder?

Hm? Nicht einverstanden? Och. Kommen Sie schon. - Großteils nett dann jedenfalls, ja? Und das ist es doch, was zählt. Nicht? Doch, ja. Ist so.
Mhm. Ab sofort dann also: Viel Erfolg und Spaß allen auf dem weiteren Weg, wie auch immer der aussehen mag. Mach’s gut, du ehemalige 11d du.
Und nun noch ein Hoch auf Frau Bertram und auf uns. Zum Abschluss. Denn auch das haben wir verdient.
Hoch!
Die Löhne haben sich sicherlich um einiges verdoppelt. - Herr Sohns
Aberr ich weiß Bescheid, keine Angst... - Big Nothmann is watching us
Und dann war da noch...
...Frau Kolm, die „nach 15 Jahre doch nicht mehr, An-dre-as!“ eine romantische Ehe führt
...Herr Seidel, der die Musikarbeiten irgendwie nicht rechtzeitig kopiert bekommen hatte und dies dann in der Stunde nachholte, während der Laptop in Seelenruhe iTunes runterlud
...die eine und die andere Klassenlehrerin
...Frau Nothmann, die auf die Frage, ob Frau Rothenberg nächstes Jahr Französisch unterrichten würde, „Nein“ antwortete und, dass wir „keine Angst“ haben sollten
...Frau Nothmann, die immer so lustige Kreuzchen macht, wenn sie Notenspiegel zusammenträgt
...Frau Kolm, die Herrn Reuter belehrte, dass das ja gar nienich gehe, rein manuell zu zeichnen, die Psychologie immer mit reinspiele in das Werken und Wirken
...Herr Reuter, der irgendwie keine Lust mehr auf uns hatte nach der ersten Doppelstundenhälfte...
...Marco, der einen bekennenden Islamisten persönlich kennt
...Frau Voss, die Courage bewies und uns ihren Unterricht und ihre Benotungen schriftlich bewerten ließ
...Frau Nothmann, die von Frau Backhaus und Frau Bollmeier beinahe zwischen zwei gleichzeitig geöffneten Türen eingeklemmt worden wäre
...Herr Wedemeyer, der meinte, dass wir und die 11a sehr unterschiedliche Klassenklimata haben würden
...Herr Hall, der sich mit Megaphon ziemlich gut fühlte
...Herr Wedemeyer, der wild lachend und eine HSV-Fahne schwingend über den Schulhof rannte und HSV-Parolen sang
...Frau Bertram, die uns einprägte, wir sollen doch bitte nicht am Putztag alle „krank“ sein, und dann an betreffendem Tag selbst im Bett blieb
...Luca, der sich gegenüber Herrn Wedemeyer ein kleines bisschen im Ton vergriff
Heute feierten wir den letzten Unterrichtsfreitag vor den Sommerferien, also in diesem Schuljahr sowie in dieser Klassenzusammensetzung. Die Feier fiel nicht sehr groß aus, war nämlich nur vier Stunden lang. Aber immerhin in den ersten beiden davon unter der Leitung unseres Kurzzeitklassenlehrers Aufdemkamp.
Selbiger war schon mal besser draufgewesen. Die Klassenlehrergefühle scheinen bereits seit geraumer Zeit verflogen und anderswo ein Nest errichtend zu sein; nicht ein winziges Federchen war offenbar beblieben. Alleinig blanke Wissenschaft vergiftete durchschwebte den Raum wie ein fliegendes Krebsgeschwür mit Zähnen und Klauen und einer Warze an der Nase wohliger Windhauch - Physik!
Doch von vorn.
Anfangs ging es noch einigermaßen. Schmunzelnd:
„Hab ich Mundgeruch?“
Die Bevölkerung der ersten Reihe hatte sich fast gänzlich weiter hinten hingesetzt als üblich. - Nein, haben Sie nicht. Die tatsächliche Ursache wurde erst später erkannt:
„Das find ich ganz schön unverschämt, sich nach hinten verziehen, um sich zu unterhalten.“
Dann ging es los mit dem Drama: Fragen wurden gestellt. Und Stillen gepflegt. Erstere von Herrn Aufdemkamp, zweitere von der Klasse. Zweitere außerdem unter Aufdemkamps Blicken, die sich irgendwo zwischen ’erwartungsvoll’, ’ungläubig’ und „mein Gott, Stumpfsinn pur“ bewegten.
Beispiel: Eine Frage wurde gestellt, eine Stille wurde gepflegt, ein Blick traf Marco. Und ein paar Zentimeter unter dem Blick brach erneut die Frage hervor. Die Stille beim Rest der Klasse wurde weniger intensiv, bei Marco jedoch umso verzweifelter. Um sich dann zu entladen in einem
„Das weiß ich nich, mein Gott...“,
was wiederum eine ’m. G. S. p.’-Reaktion des Fragenstellers mit sich zog:
„’Herr Aufdemkamp’ reicht.“
Auf ähnliche Antworten auf ähnliche Fragen gab’s dann im Laufe der ersten Stunde noch weitere ähnliche Hinweise Aufdemkamps:
„Gegen Ahnungslosigkeit gibt’s n Mittel!“
und
„Auch wenn das manch einer nich ernst nimmt... Und dumm vor sich hin grinst.“
und
„Fangt nich an, mich noch zu ärgern!“
Zu Beginn der zweiten Stunde eröffnete Hendrik dem Geärgerten dann, dass dies die letzte Stunde Physik sei. Ach tatsächlich, stimmt wohl -
„Dann mach’n wa noch n bissen Jahrmarktphysik“,
was dann sowas wie eine bunte Verkleidung des Krebses eine gewisse Besserung relativ zur Lage zuvor bedeutete. Denn:
„Ja... Klassische Bildung is nich verkehrt.“
Deshalb erfuhren wir ein bisschen was über Drehdinger in Freizeitparks; und eigentlich sollte noch mehr von dieser klassischen Bildung dazukommen,
„Aber schenken wir uns... Schluss. Mir fehlt die Lust.“
Freundliche abschließende Worte in der entweder nur letzten Physikstunde dieses Schuljahrs oder aber für einige sogar des Lebens. Auf Wiedersehen, Herr Aufdemkamp! War nett mit Ihnen. Auf Nimmerwiedersehen, Physik! Die Nettigkeit hielt sich in Grenzen.
Und noch so am Rande: Englisch waren zwar auch die letzten Stunden des Schuljahrs, aber nicht sonderlich erinnernswert. Hausaufgabenvergleich, Grammatikirgendwas, ein Spiel mit einer sinnlosen Geschichte. Tschüss auch, Frau ’dritte Englischlehrerin dieses Jahr’ Sehrt. War auch nett mit Ihnen. Ende.
(PS: Krebsgeschwüre können gar nicht fliegen. Und haben auch keine Zähne an der Nase.)
Ein kleiner Absatz heute, vielleicht auch zwei (mal sehen, wie es sich so entwickelt), zu unserer Deutschlehrerin, deren Name mit K beginnt und mit olm endet. Niemand anders als ebendiese gute Frau ließ nämlich heute wieder einmal wahre Glanzlichter aus dem Dunkel des faden Schulalltags erstehen.
Tatsächlich eher nebensächlich soll hier bleiben, dass sie absolut kindlich-naiv davon überzeugt war, dass wir alle die uns von ihr verordnete Lektüre, namentlich Der Vorleser von Bernhard Schlink, gelesen hätten („Also bitte bis Übermorgen lesen!!!!!!!!!“).
Viel erwähnenswerter ist nämlich, dass sie sich auf den eher ironisch gemeinten Hinweis, dass beispielsweise Thees ja heute nicht anwesend sei, sich (wieder einmal) großartig echauffieren konnte. Wieso sage der Bengel denn nie etwas? Der Termin mit den Polen stehe jetzt schon so lang fest, da könne ihr das doch auch mal jemand mitteilen! Impertinenz pur, mesdames et messieurs!
Apropos Fremdwörter: Frau K. ist auch der englischen Sprache mächtig.
„Jess!“
Nicht, dass das jemand infrage gestellt haben würden wollen hätten wagen wäre tun. Aber ein bisschen angeben mochte sie dann trotzdem mit ihren Kenntnissen, besonders, da Thees ja doch noch kam und sogar polnischen Besuch mitbrachte:
„Gilti - schuldig!“
Sehr gut, Jürgen Frau Kolm! Das folgende Gelächter war auch gar nicht bösartig oder gar auslachend gemeint, Sie hätten ruhig weiter in äh fremden Zungen sprechen können. - Naja, hat dann wohl die Lust verloren.
Abschließend sei noch bemerkt, dass Frau K. sich fast abermals bekreuzigt hätte - als wir ihr nämlich eröffneten, dass sie am letzten Schultag zwei Stunden mit uns verbringen werden dürfe. - So sehr mag sie uns!
kreativlos - Frau Sehrt
Diese Menschen sterben öfter als andere. - Frau Bertram
Frau Hahn zu Marco: „Ich glaube, du müsstest dir noch nen Stuhl holen.“ - „Joa... Ich such mir mal einen. Kann n bisschen dauern.“ - Marcos unheimlich enthusiastische Antwort
“Oui madame!” - “‘Oui madame!’... Oui monsieur...“ - Andreas auf die Frage nach den Hausaufgaben und Frau Nothmanns Erwiderung
Habt ihr das gecheckt? ...Also überprüft mit dem Taschenrechner mein ich. - Herr Baumann
Das wahrr ’n schönerr Fehlerr, äh, ’n schönerr Satz! - Frau Nothmann
Herr Seidel resümiert: „...den Horizont, den es ja gar nicht gibt.“ - „Natürlich gibt es den!“ - Jürgens entrüsteter Widerspruch
Anja: „Lass uns doch unseren Spaß!“ - Nadine ergänzt ziemlich laut und betont gut drauf: „Is’ das Einzige, was wir noch haben im Leben!“ - Frau Sehrt darauf verwundert: „Nadine?“
„Ich muss glaub ich mal ein Foto von euch dreien machen!“ - Herr Aufdemkamp schmunzelt Thees, Hendrik und Andreas wegen ’Lautstärke’ an - „...Und dann?“ - die Nachfrage - „Werdet ihr schon sehen!“ - Aufdemkamp nach kurzem Innehalten - „Schreib ich irgendwann rüber ’Meine Erinnerungen an den 11. Jahrgang!’ - Aufdemkamp nach erneutem kurzen Innehalten
„Physik ist einfach böse“, hab ich noch nie gehört. Und das in 30 Jahren. - Herr Aufdemkamp wundert sich über Elias’ Abneigung der Physik gegenüber
sich elegant aus der Atmosphäre ziehen - Frau Voss hat’s nicht so mit den Redewendungen
Okay, ich will’s kurz machen... - Herr Sohns, nachdem er uns fünf Minuten hat rumraten lassen
Da will ich jetzt nicht in die Feinheiten gehen... - Herr Sohns nimmt’s nicht so genau
Elias, wenn du eine Frage hast, frag lieber mich. Ich glaube, ich kann das kompetenter erklären als Thees. - Herr Wedemeyer
Ich weiß, ich bin lästig. - Herr Wedemeyer
Und dann war da noch...
...Frau Sehrt, die aus der Vergabe mündlicher Noten eine regelrechte Psychoanalyse machte
...Herr Michalek, der am 20. April mit der 11a die deutsche Nationalhymne gesungen hat
...Frau Nothmann, die ein Buch auf den OHP legte, damit die Schrift auf der Folie dunkler wird (?!)
...Frau Bertram, die uns von ihren Siebtklässlern erzählte, welche sich durch Mund und Nase Magnesiumoxid zugeführt haben
...Frau Nothmann, die radikal Gedichte zerstörte

