Montag, 29. September 2008

Das Mysterium

Ist es verhext? Liegt ein uralter, schwarzer Zauber auf ihm? War es einst Teil eines dämonischen Rituals?
Oder geht ein gewissenloser Dieb um? Ist es wertvoll oder liefert es ebensolche Informationen? Sind geheime Notizen darin niedergeschrieben, die kein Mensch jemals sehen darf? Ist es die Lösung zu einem Fall, der nervenzerfetzender noch nie in der Geschichte der Literatur oder welcher Geschichte auch immer dagewesen ist?
Ein wahrhaftiges Rätsel. Ein elementares, schicksalhaftes, weltveränderndes Rätsel vielleicht. Das einzig Klare ist:
„Euer Klassenbuch ist wieder da. Herr Aufdemkamp hat es heute Morgen auf seinem Tisch gefunden.“
Ha! Auf seinem Tisch gefunden! Das wirft Fragen auf.
Hat Aufdemkamp es selbst dort deponiert, um von sich abzulenken?
Hat Wedemeyer die Geschichte mit dem Tisch erfunden, um von sich abzulenken?
Hat der Tisch es auf sich gelegt, um von sich abzulenken?
Ist einer unserer Lehrer eine Hexe oder ein Hexenmeister, der es auf Herrn Aufdemkamps Tisch gezaubert hat, um von sich abzulenken?
WER KANN SCHON DES MUSIKLEHRERS LÄCHELN DEUTEN?!

Eine der großen Geschichten unserer Zeit. Werden die aufwühlenden Ereignisse sich ein zweites Mal wiederholen? Wird es bald gänzlich verschwinden und nie wieder auftauchen, zumindest nicht in dieser Dimension?
Werden wir jemals die Lösung erfahren?
Wir werden sehen.

Wir werden sehen.

Donnerstag, 25. September 2008

Frühe Aufhörung

Was war denn heute los mit den Lehrern? Schien ja niemand wirklich viel Lust auf Unterricht mit uns zu haben.

Frau Münster verließ uns frühzeitig und übernahm für Frau Broszeit eine Klasse. Natürlich nicht, ohne uns eine wahrhaft anspruchsvolle Gruppenarbeit zu erteilen.
„Stürzt euch einfach in das Abenteuer ’Aufbau der Zelle’!“
Ja, voller Freude haben wir uns da reingestürzt. Echt abenteuerlich.


Herr Reuter macht sowieso gern mal ein wenig weniger:
„Wir können ja 'n bisschen früher aufhören. Das machen wir deshalb, weil wir ein bisschen später angefangen haben.“

Mitten im Kunstunterricht erschien ein kleiner Schimmer der Freude am Horizont, der allerdings sehr schnell wieder verblasste: Der Englisch-Praktikant (wie heißt er noch gleich?) unterbrach uns beim Zeichnen mit der Frage, ob wir die 11d seien. Denn die habe morgen in den ersten beiden Stunden frei.
Juhu!
Und zwar, weil Frau Hindriksen nicht da sei.
Was?
Verdammt. Fehler. Verdammt.

Frau Backhaus ließ die wahlfreien Lateiner eine viertel Stunde früher weg, da sie um drei noch Unterricht geben musste und etwas nahrungsmäßiges zu sich nehmen wollte. Denn es war ein langer Tag, wie man schon im Unterricht merken konnte.
Gallier wurden zu Gallern degradiert und:
„Hannibal fällt in Italien.“
So stand es an der Tafel, ganz ohne „ein“. Nun, was soll man dazu sagen? Hoffentlich hat er sich nicht wehgetan!

Dienstag, 23. September 2008

War 'n Scherz.

Hu!
Da ist es tatsächlich passiert. Trommelwirbel bitte: Frau Bertram wurde ausgebootet. Voooon (noch einer bitte): Herrn Aufdemkamp.

„Denn ich bin euer Klassenlehrer.“
Jau. Hi!


Als dieser nahm er auch gleich das Klassenbuch in die Hand. Beziehungsweise nicht, da es nicht da war. Wer es zuletzt hatte? Na Herr Seidel, am Freitag in der sechsten Stunde. Hmmmm. Der pöse. Herr Aufdemkamp fasste sofort einen Plan, dem Pösewicht einen Streich durch den seinen zu machen: Faust schütteln und der Luft drohen, sich ihn vorzunehmen. Harr!


So, Herr Klassenlehrer, wann sind Sie denn so da, damit wir Ihnen unsere Probleme erörtern können, die im täglichen Schulleben so auftreten?
„Immer dienstags.“
Ah. Okay. Das ist ja nicht allzu häufig. Nur ein Mal in der Woche sozusagen.
„...Nummer steht im Telefonbuch.“
Ah, okay. Danke.
„Bitte nicht so oft!“
Okay okay...


Nach vollendeter Machtbezeugung und anderen Witzeleien wandte er sich dem Unterricht zu. Physik im Allgemeinen, Sachen wie Bremswege im Speziellen. Reaktionszeit gleich eine Sekunde?
„Der hätte ne Leitung, wenn die aus Kupfer wär, würde er viel Geld verdienen!“
Nein, das hat der Großteil der Klasse nicht verstanden. Deshalb schickte unser neuer Klassenlehrer trocken hinterher:
„...war 'n Scherz.“
Na, vielleicht fand man ihn auch einfach nur nicht lustig...


Und da der tolle Freifall-Apparat nicht richtig funktioniert hat, gabs eben kein tolles Freifall-Experiment. Bis nächste Woche dann, Herr Jetzt-unser-neuer-Klassenlehrer.

Montag, 15. September 2008

Sammelpost I

Irgendwann ist die Uhr kaputt! - Herr Aufdemkamp, als die Uhr, die er über den Tisch rollt, geräuschvoll umfällt

Hast du dich mit geisteskranker Kunst auseinandergesetzt oder ist das aus deiner Kindheit? - Herr Reuter

Also ein Kirchenfenster ist genau die Schnittstelle zwischen draußen und drinnen. - Herr Reuter

Du fühlst dich aber jetzt nicht von mir verarscht, oder? - Herr Reuter

Das spielt keine Woche. - Frau Nothmann (--> Rolle)

eine totale Gegenlichtsituation - Herr Reuter

Wenn das Kind drei Opas hätte, könnte es die Opas staffeln. - Herr Reuter

Ich hab allergische Reaktionen auf Geld. - Herr Reuter muss niesen, während er Geld einsammelt

Wie heißen diese Tiere, Lemminge? Einer stürzt sich runter und alle andern hinterher. - Herr Seidel kommentiert unsere Darbietung der Backfuge

Baumann: Halbieren, oder? Noch besser? - Annelie: Durch 2 teilen!

Ach, wenn Sie wüssten, wie schlau Sie sind! - Frau Kolm

Heute wird das mit ner Laserpistole gemacht... Blöderweise geht das... - Herr Aufdemkamp erklärt uns Radarfallen

Münster nach zwei Minuten Erklärzeit von Jürgen: Ja, genau, ja. - Elias: Nee, eben nich! - Münster: Ich hab das jetzt immer noch nicht verstanden!

Ihr seid ein seltsamer, freundlicher Haufen. - Frau Voss


Und dann war da noch...
...Herr Seidel, der Eselsbrücken und Räuberleitern verwechselte
...Herr Seidel, der auf die Frage, ob da auf dem Desktop seines Minicomputers „Age of Empires“ stehe, mit einem knappen und verkniffen schmunzelnden „Nein.“ antwortete
...Jürgen, der in Herrn Aufdemkamps Unterricht offiziell nicht aufpassen musste
...Frau Kolm, die uns erzählte, dass die „Frauen sich gern ausweiten“
...Frau Kolm, die der 11c „Es ist sehr laut!“ mitteilte
...Frau Kolm, die uns über die 11c „Sehr verständnisvolle Truppe.“ mitteilte
...die Klassenzimmertür, die mit der anderen Klassenzimmertür zusammengebunden war
...Frau Nothmann, die ihren Plüschpapagei auf den Tageslichtprojektor setzte und „Schön lieb sein!“ zu ihm sagte
...Greta und Kim, die nach der Pause in der Französisch-Doppelstunde nicht wiederkamen, hinterher zu Frau Nothmann gingen, ihr den Grund erklärten und ein „Das ist das dümmste, was ich je gehört habe.“ kassierten

Montag, 8. September 2008

Ein schöner letzter Satz.

Sahen Sie heute:

Eine aufgebrachte Englischlehrerin.
Gerade noch vorne stehend, lustig Grimassen schneidend, englisch sprechend und immer leiser werdend - plötzlich vorne stehend, lustig böse guckend, deutsch sprechend und in erhöhter Lautstärke schimpfend.
„Lasst euch doch nicht alles aus der Nase ziehen! Da kann man doch was zu sagen!“

Eine unaufmerksame Deutschlehrerin.
Wie sonst soll man sich von einer solchen einen Patzer wie „Lexikas“ erklären?

Eine "Letzte Reihe"-Lachwelle.
Aufgrund eines bösen Spruches das dritte Reich betreffend stellte sich vor der Tafel Ratlosigkeit ein ("Ich möchte auch lachen!"), manchereiner jedoch konnte sich minutenlang nicht mehr einkriegen.

Einen schwarz-rosa Werbeengel.
Fricke-Band hat nicht gereicht, die rosa DIN-A3-Flügel anzubringen, da musste Tesafilm herhalten.

Und einen makabren Slogan.
Auch wahrhaft großartige schauspielerische Leistungen machen es nicht weniger unangebracht, Himmelstorte mit Wendungen wie „schneller in den Himmel kommen“ zu bewerben.
„Da erwartet man Arsen."

Mittwoch, 3. September 2008

Der Ort unserer allerletzten Abgründe

Heute? Mittwoch. Oder? Ja, doch.
Der Tag der vier Doppelstunden, von denen heute eine ausgefallen ist. Sport. Was demzufolge nicht weiter wichtig sein soll hier.
Was wir noch hatten, waren Erdkunde, Deutsch und Politik. In ebendieser Reihenfolge.

Herr Wedemeyer erzählte uns von Jahreszeiten und ähnlichem. Außerdem klärte er uns auf:
„Ich bin nicht euer Papi.“
Dann hätte er auch über 20 Kinder, was durchaus verwunderlich wäre. Der Status quo ist durchaus „am optimalsten“ (nach Herrn W.) für alle.
Unser nicht-Vater stieß zusätzlich zu dem sprachlichen Patzer seiner Glaubwürdigkeit abermals einen Dolch in den Rücken - von wegen „stumme Handys“ und so.

Auch Frau Kolm klärte uns am heutigen Tag über etwas auf. Sie nannte nämlich die Einrichtung, die allgemein als „Toilette“ bezeichnet wird, den
„Ort unserer allerletzten Abgründe“.
Was das wohl zu bedeuten haben mag. Vielleicht ist sie als Kind in die Schüssel gefallen? Vielleicht glaubt sie an Kanalisationskrokodile? Oder sie macht einfach nur nicht gern sauber auf dem Klo. Da wär sie ja nicht
„die Einzigste“ (nach Frau K.). Wer weiß, wer weiß.

Und zum Abschluss noch eine Überraschung für Susi von Herrn Sohns: Ein unvermittelter Aufruf.
„Susanne?“
So unvermittelt, dass die Überraschung größer als geplant ausfiel. Drehte Susi sich doch nach rechts zu Anika hin mit einem Gesichtsausdruck à la „Was hast du gesagt?“.
Das muss schon ein sehr tiefes Nickerchen gewesen sein, wenn Herr Sohns wie Anika geklungen hat...

Montag, 1. September 2008

Sie sind gemein!

Schultag Nummer... äh...
Der heutige Montag!
Frau Naujoks kann unsre Namen tatsächlich schon fast alle. Aber nur fast: Annelies zum Beispiel noch nicht.
„What’s your last name?“
Antwort:
„Thoden.“
Frau Naujoks hats nicht ganz verstanden:
„Tooood?!“
Leichte Panik in der Stimme. Aber nur ganz leichte. „Ganz“ mit so vielen as, wie „Tod“ os hatte.


Frau Kolm und Elias haben in Deutsch eine kleine Auseinandersetzung: Elias behauptet, dass in dem Text keine Emotionen seien.
„Nennen Sie doch mal ein Beispiel!“
Äh?
„Ein Beispiel dafür, dass da nichts ist? Jaaa, Zeile 16 bis 41.“
Frau Kolm schmunzelt leicht verwirrt... Und kontert überaus schlagfertig:
„Sie sind gemeeein!“
...Och. Auch knuddeln. Wie Herrn Wedemeyer.